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Geschichte Das große 1747 von Ahmad Shah Durrani gegründete Reich, welches allgemein als Beginn des modernen Staates „Afghanistan“ anerkannt ist, zerbrach schon bald wieder an inneren Streitigkeiten und Einmischungen von außen. Wenig später geriet Afghanistan in den Einflussbereich der expandierenden Briten. 1801 wurde im Anglo-Persischen Friedensvertrag der Name „Afghanistan“ zum ersten mal erwähnt. Afghanistan wurde 1893 durch die Durand-Linie von den Briten geteilt und das süd-östliche Gebiet (NWFP, FATA und ein kleiner Teil Belutschistans) der indischen Kronkolonie einverleibt, das jetzt in Pakistan liegt. Zwischen den beiden Ländern gibt es keine offizielle (von Afghanistan anerkannte) Grenze, sondern vielmehr eine Demarkationslinie, die bis heute noch bestand hält. Der dritte Anglo-Afghanische-Krieg im Mai 1919 schließlich führte zum Vertrag von Rawalpindi und am 8. August 1919 zur Anerkennung Afghanistans als souveränen und unabhängigen Staat durch Großbritannien. Seit 1933 bestand mit Mohammed Zahir Shah (Baraksai) an der Spitze ein konstitutionelles Königreich; es musste 1973 einer Republik weichen, in der 1978 die Kommunisten die Macht übernahmen. Der im Dezember 1979 erfolgte sowjetische Einmarsch stürzte Afghanistan in einen zehnjährigen „Stellvertreterkrieg“ (siehe Afghanischer Bürgerkrieg und sowjetische Invasion), den die islamischen Kräfte Afghanistans (Mujaheddin, soviel wie „Gotteskrieger“) gewannen, und zwar mit Unterstützung aus Pakistan, Saudi-Arabien und den USA. Nach dem Abzug der Sowjets 1989 und dem Rücktritt des letzten kommunistischen Präsidenten Najibullah 1992 begannen die Mujaheddin-Gruppen, sich gegenseitig zu bekämpfen, und es entbrannte ein brutaler Bürgerkrieg, der bis etwa 1995 dauerte. In jenem Jahr begannen von Pakistan aus die radikal-islamistischen Taliban (soviel wie Koran-Schüler; eine Splittergruppe der ehem. Mujaheddin) das Land zu erobern – sie kontrollierten bis 2001 ca. 90 % des Landes und etablierten ein streng islamisches Regime. So wurden Musik, Sport, Bilder und Fernsehen verboten, fast sämtliche Schulen und Universitäten geschlossen, Männer gezwungen, Bärte zu tragen und Frauen durften nur mit männlicher Begleitung und in eine Ganzkörperverschleierung, die Burka, gehüllt das Haus verlassen. Zudem waren Frauen und Mädchen Schulbesuch und Beruftstätigkeit untersagt. Nach den Terroranschlägen des 11. Septembers 2001, die die US-Regierung dem Ex-Saudi Osama bin Laden zuschrieb, und nachdem der UN-Sicherheitsrat den USA das Recht auf Selbstverteidigung zusprach, führte eine Allianz unter Führung der USA zum Sturz des herrschenden Talibansystems. Hierbei stellte die Nordallianz den Großteil der Bodentruppen. Der paschtunische Stammesführer Hamid Karsai, der im Dezember 2001 auf der Afghanistan-Konferenz auf dem Petersberg bei Bonn als Vorsitzender ermächtigt wurde, wurde 2002 von der landesweiten Loja Dschirga („Große Ratsversammlung“) zum Präsidenten gewählt. Die Zerstrittenheit innerhalb der Nordallianz nahm bis 2002 zu, landesweit kam es zu ethnischen und sprachlichen Verfolgungen. Trotz der Zerstrittenheit besetzen Mitglieder der Nordallianz vermehrt Schlüsselfunktionen. Die Rivalitäten zwischen den Stämmen und Völkern nahmen weiter zu und gefährdeten den Frieden weiter. Viele der im Krieg ins Ausland geflüchteten Menschen kehrten inzwischen zurück. Am 9. Oktober 2004 fanden die ersten (freien) Präsidentenwahlen statt, aus denen Hamid Karsai als Sieger hervorging.
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